In den bayerischen Heil- und Pflegeanstalten lebten Anfang 1940 13.385 Patientinnen und Patienten. Vom 18. Januar 1940 bis zum 8. August 1941 wurden 7686 von ihnen in die Tötungsanstalten Sonnenstein, Hartheim und Grafeneck gebracht und dort durch Gas ermordet. Dabei wurden 3525 (44,9 % aller bayerischen Patientinnen und Patienten) von den Heil- und Pflegeanstalten Erlangen, Eglfing-Haar und Kaufbeuren aus in die Tötungsanstalten verlegt.
Von den zwischen dem 1. November 1940 und dem 24. Juni 1941 aus Erlangen nach Sonnenstein und Hartheim verlegten 908 Kranken, stammten 531 direkt aus der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt – viele von ihnen waren länger als 5 Jahre in Erlangen untergebracht – die anderen Patientinnen und Patienten kamen aus den zwischenzeitlich aufgelösten karitativen Pflegeanstalten nach Erlangen, um von dort kurze Zeit später in die Tötungsanstalten weiterverlegt zu werden.7
Bereits zuvor, am 16. September 1940, waren 21 jüdische Patientinnen und Patienten in die Anstalt Eglfing-Haar verlegt worden, die zu diesem Zeitpunkt als Sammelanstalt für alle jüdischen Patientinnen und Patienten in Bayern diente. Von dort wurden sie wahrscheinlich in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und mit Gas ermordet.